Physiotherapie für dein Pferd ?
Die Physiotherapie basiert auf den Erkenntnissen der Schulmedizin und wird vor allem bei sportlichen Verletzungen bzw. Blockaden angewandt.
Anzeichen, dass dein Pferd eine Physiotherapie brauchen könnte:
- Muskelverhärtungen
- Atrophie
- Weichteilverletzungen
- Lahmheit mit unklarer Ursache
- Unrittigkeit
- Gurtzwang / Berührungsempfindlichkeit
- Schiefhaltung der Kopfes und/oder des Schweifes
- Steifheit des Halses und/oder des Rückens
- Bänder- und Sehnenprobleme
- Verhaltensauffälligkeiten
- Gelenkerkrankungen
- chronisch erkrankte Pferde
- Rehabilitation
- etc.
Was macht ein Pferdephysiotherapeut?
Der Pferdephysiotherapeut macht beim Ersttermin eine physiotherapeutische Befundaufnahme und beginnt dann erst mit der Behandlung. Die physiotherapeutisch Behandlung dauert ca. 1,5 Stunden und besteht im Allgemeinen aus:
Behandlung
je nach Befund mit physiotherapeutischen und osteopathischen Techniken
01 Trainingsplan
es wird dem Reiter eine Trainingshilfe für die nächsten Tage und Wochen nach der Erstbehandlung gegeben.
Physiotherapie für Pferde – Behandlungsformen
In der Pferdephysiotherapie wird mit manuellen Behandlungstechniken (nur mit den Händen), physikalischen Mitteln (physikalische Therapie) und gymnastizierenden Übungen (Trainingstherapie) gegen die oben genannten Anzeichen vorgegangen.
02 Physikalische Therapie
Bei der physikalischen Therapie wendet der Pferdephysiotherapeut je nach Indikator eine bestimmte Massagetechnik an. Beispiele dafür sind:
- lokale Weichteiltechniken auf Muskelverhärtungen
- Triggerpunktbehandlung auf Schmerzpunkten
- Sportmassagen zur Wettkampfvorbereitung oder Entspannungsmassage zwischen den Trainingseinheiten. Hierzu eignen sich nicht fettende, natürliche Massageflüßigkeiten wie z.B. Magnesiumöl
Es ist auch möglich, dass du als Pferdebesitzer einige dieser Techniken selbst erlernst um deinem Pferd etwas Gutes zu tun. Kurse dafür werden von vielen Pferdephysiotherapeuten angeboten.
Neben Massagetechniken wendet der Physiotherapeut bei Pferden auch Wärme bzw. Kälte auf betroffenen Stellen an um die Symptomatik zu verbessern.
Beispiele dafür sind:
- die Heiße Rolle oder Wärmepackungen bei Muskelverletzungen und Muskelverspannungen
- Kälte (kein Eis!) bei Ergüssen oder Sehnenreizungen. Dafür kann auch Magnesiumöl verwendet werden, da es lange auf der Pferdehaut bleibt und dadurch einen kühlenden Effekt hat.
03 Trainingstherapie
Ein Trainingsplan ist, genauso wie für den Menschen, zum Bewältigen sportlicher Ziele sehr wichtig. Dabei sollten die Phasen der Rehabilitation ebenso wie die Trainingsphasen sinnvoll und individuell abgestimmt werden.
Selbst die beste Physiotherapie für das Pferd kann nicht von langem Erfolg sein, wenn nicht das Training und die Trainingsbedingungen darauf abgestimmt sind. Trainingstherapie durch einen Pferdephysiotherapeuten kann von wenigen Minuten Schrittführen täglich, über spezielle Boden- und Longenarbeit bis hin zu mehrwöchigem Konditionstraining reichen.
Es ist nicht optimal bei neuen Disziplinen oder nach Verletzungen gefühlsmäßig „immer ein bisschen mehr“ zu fordern. Der Reiter muss das Pferd bewusst und schonend auf die neue Herausforderung vorbereiten. Nur dann ist langfristiger Erfolg und Gesundheit möglich.
Die Trainingstherapie ist eine aktive Vorsorge vor Verletzungen und Überlastungen. Das Pferd und auch du selbst also Reiter, bleiben dadurch fitter und können Leistung aufbauen.
Unterschied zwischen Pferdephysiotherapie und Pferde Osteopathie:
Grundlegend erfolgt die Physiotherapie auf Verordnung des Tierarztes und ist damit ein Teil der Schulmedizin. Verfolgt wird ein symptomatischer Ansatz, das heißt, wenn eine Stelle schmerzt erfolgt eine Behandlung genau an dieser Stelle. Dazu wird eine geeignete Methode ausgewählt, welche einerseits aktive gymnastische Maßnahmen sein können aber auch passive manuelle Techniken sind möglich.